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Automatismen des Verdachts

Polizeikultur und Prognose in der Migrationsgesellschaft

Wissen, wann und wo ein Verbrechen geschehen wird. Vor dem Täter am Tatort sein und sein kriminelles Vorhaben vereiteln. Entschlüsse vorhersehen können, die ein Täter selbst noch nicht gefasst hat. Alles nur Utopie oder bereits Wirklichkeit? Der Einsatz von Prognosetechnologien durch die Polizei, Gerichte und im Strafvollzug sind in den USA und Großbritannien bereits weit verbreitet. Je unausweichlicher diese Entwicklung, desto skeptischer wird der wissenschaftliche und öffentliche Diskurs um Polizeiprognose als invasives Instrument symbolischer Staatsgewalt. Kontrovers wird diskutiert, ob der Einsatz von Prognosetechnologien seine Kernaufgabe – das Voraussehen von Kriminalität – letztendlich verfehlt und somit ohne jeglichen Erkenntnisgewinn bloß diskriminierende Prozesse in Gang setzt. Die Tagung Automatismen des Verdachts: Polizeikultur und Prognose in der Migrationsgesellschaft verfolgt einen anderen Ansatz. TeilnehmerInnen aus Wissenschaft, Exekutive, Kunst und Aktivismus gedenken nicht, die Effektivität von Prädiktion unter Generalverdacht zu stellen, sondern ihre Entstehung und ihren Einzug in die Polizeipraxis kritisch zu beleuchten. Vielmehr als direkt und kompromisslos Partei zu ergreifen, geht es darum, die Prämissen sowohl der kritischen als auch der fürsprechenden Positionen zu verstehen. Tagungsprogramm